Marktote Zähne und die daraus resultierenden organischen Zwischenprodukte wie Mercaptane und Thioether können neben ihren giftigen Auswirkungen auch Entzündungsreaktionen im Immunsystem auslösen.
Selbst mit perfekter Wurzelkanalaufbereitung ist es oft unmöglich, alle organischen Gewebe und Mikroorganismen vollständig aus dem Wurzelkanal zu entfernen. Dies führt zwangsläufig zur Bildung von Schwefelwasserstoffverbindungen wie Methylmercaptane und Thioetherverbindungen wie Dimethylsulfid und Diethylsulfid durch anaerobe Bakterien. Die Toxizität dieser Produkte ist seit mehr als 30 Jahren bekannt. Allerdings können toxische Effekte allein in der Regel nicht die lokalen und systemischen Entzündungsreaktionen und die individuell unterschiedlichen Beschwerden der Patienten erklären.
Die Typisierung der Effektorzellen für Mercaptane und Thioether anhand des Zytokinmusters (TH1-IFN-γ/Treg-IL-10) zeigt, ob derzeit eine Immunreaktion gegen diese Substanzen stattfindet. Ein positiver Befund weist darauf hin, dass eine Sensibilisierung vorliegt und es wahrscheinlich ist, dass eine aktuelle oder anhaltende Belastung mit Mercaptan- und Thioetherverbindungen besteht.
Bei einem positivem Ergebnis führen Maßnahmen wie Wurzelfüllungsrevision oder Zahnentfernung bei mehr als 90% der Patienten zu einer Normalisierung der Messwerte.
Beispielbefund